Pädagogische Grundhaltung

Als Bildungseinrichtung ist es unser Anliegen und unsere Verantwortung die zukünftigen, gesellschaftlichen und sozialen Grundlagen zu bilden, indem wir die Kinder vorurteilsfrei und nicht aus dem Mangel heraus betrachten, sondern sie mit all der Fülle, die in ihnen steckt, annehmen und diese gefüllte Schatztruhe in ihrem Innern weiter auffüllen und wachsen lassen, sodass sie diese mit ihrer Umwelt teilen können.

Grundvoraussetzung für unsere Arbeiten ist für unsere Bildungseinrichtung die biografische Selbstreflexion eines jeden Bildungsbegleiters, denn nur wer sich selbst mit all den Ressourcen und Stärken annimmt, kann auch das Kind in diesem Sinne betrachten.

Unsere Grundwerte beinhalten unbedingt das bedürfnisorientierte Arbeiten. Bedürfnisorientierung ist eine Haltung und ist unabdingbar in unserer täglichen Arbeit mit den Kindern.

Dabei ist es wichtig, auf die Bedürfnisse der Kinder, Eltern und Fachkräfte einzugehen, diese ernst zu nehmen, ihre jeweiligen Grenzen zu wahren und sie in Entscheidungen mit einzubeziehen. Das bedeutet nicht Wünsche (sofort) zu erfüllen, Konflikte zu umgehen und alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen oder nie Nein zu sagen, sondern vielmehr Bedürfnisse und Grenzen aller beteiligten Personen wahr- und ernst zu nehmen und vor allem zu verbalisieren. So entsteht Vertrauen untereinander. Zudem entwickelt sich die Fähigkeit, empathisch auf eigene Bedürfnisse und die der anderen einzugehen.

Man kann nicht kommunizieren. Diesen Satz haben wir alle schon tausendmal gehört. In der Kita rückt dieser Satz noch mehr in den Vordergrund, denn die Bildungsbegleiter*innen kommunizieren den ganzen Tag nonstop mit den Kindern. Wir lächeln, wir gestikulieren, wir begleiten unser Handeln stets mit Worten, wir benennen die Gefühle der Kinder (und auch unsere eigenen), wir begleiten die Kinder bei Konflikten und stärken sie in ihrem Bewusstsein.

Welche Worte wir dabei wählen, entscheidet darüber, wie das Kind sich selbst und seine Umwelt später sehen wird. Die Bildungsbegleiter*innen kommunizieren immer auf Augenhöhe mit den Kindern. Wir schaffen eine „Ja-Umgebung“, in der sich die Kinder frei und unbeschwert entfalten können, ohne Angst haben zu müssen, dass sie bestraft oder als Persönlichkeit nicht wertgeschätzt werden. Statt „male nicht auf den Tisch“ sagen wir „hole dir bitte ein Blatt“. Statt „du brauchst nicht zu weinen“ sagen wir „ich sehe, dass du traurig bist. Möchtest du umarmt werden?“

Auf diese Weise bauen die Kinder Vertrauen zu uns auf, weil sie wissen, dass sie so angenommen werden wie sie sind. Die Bildungsbegleiter*innen fungieren als Vorbild, damit später aus den kleinen Menschen Erwachsene werden, die Wertschätzung und Toleranz anderen gegenüber zeigen und ihrerseits vorleben

Damit Kinder selbstständig werden können und Vertrauen in eigene Stärken und Fähigkeiten entwickeln können, handeln wir in unserem Kindergarten nach dem Motto „so viel Hilfe wie nötig, so wenig Hilfe wie möglich“. Wir beobachten die Kinder in ihrem täglichen Tun und geben ihnen bedürfnisorientiert Hilfestellungen und/oder Motivation, soweit sie diese benötigen.

Wir geben den Kindern Freiräume, in denen sie sich ausprobieren können. So lernen sie mit positiven Gefühlen und Ereignissen (wie bspw. aufgrund von selbst erreichten Erfolgserlebnissen, Anerkennung anderer Kinder etc.), aber auch negativen Gefühlen (wie bspw. Ärger, Misserfolg oder Frust) angemessen umzugehen.

Die Bildungsbegleiter ermutigen die Kinder stets liebevoll zur Eigenaktivität und persönlicher Verantwortungsübernahme. Durch das gegebene Vertrauen und das stetige Ermutigen werden die Selbstwirksamkeit und das Selbstwertgefühl gestärkt.

Wir dienen als positive Rollenvorbilder, die den Kindern gewisse Problembewältigungs-Strategien vorleben bzw. sie dazu motivieren, eigene gesellschaftsfähige Strategien zu entwickeln.

Damit wir dieses Leitbild nicht nur auf dem Papier oder digital stehen haben, ist es für unsere Fachkräfte eine Selbstverständlichkeit sich in den unterschiedlichen Bereichen fortzubilden:

  • Bedürfnisorientierte/positive Pädagogik
  • Gewaltfreie Kommunikation
  • Demokratiebildung/Partizipation
  • Natur und Waldpädagogik
  • Nachhaltigkeit
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